Erbsen

Schon im Altertum waren Erbsen ein wichtiges Nahrungsmittel. Sie gehören zur Familie der Hülsenfrüchte [Leguminosae]. Leguminosen sind eine sehr artenreiche Pflanzenfamilie (ca. 730 Gattungen mit fast 20.000 Arten). Am bekanntesten sind Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Sojabohnen, Erdnüsse, Lupinen und Klee. Zu den bekanntesten Bäumen und Sträucher in der Familie der Leguminosae zählen die Robinie, der Ginster sowie die Mimosen und Akazien. Die meisten Leguminosen, auch die Erbsen, gehen in ihren Wurzelknöllchen eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien ein. So tragen sie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei (Gründüngung.

Erbsen

Erbsenarten: Die Gemüseerbsen unterteilt man in Schal-, Mark-, und Zuckererbsen. Die Frucht der Erbse nennt man Hülse. Schalerbsen haben ein rundes, glattes Korn. Sie können zum Grünpflücken und als Trockenerbsen verwendet werden. Ihre Bedeutung liegt in der frühesten Aussaat. Markerbsen haben ein runzliges Korn und schmecken besser als Schalerbsen. Sie sind aber für sehr frühe Aussaat ungeeignet. Das Trockenkorn bleibt beim Kochen hart, kann dann also für Speisezwecke nicht mehr verwendet werden. Weil bei der Zuckererbse auf der Innenseite der Hülse die Pergamentschicht fehlt, kann das Grünkorn und die Hülse verwendet werden.

Boden, Vorfrucht und Nachfrucht: Der Boden sollte humusreich und gut bearbeitet sein. Auf schweren fetten Böden wachsen Erbsen üppiger, als auf leichten Böden. Wegen der Fähigkeit leichter Böden sich schneller zu erwärmen, sind sie für den Frühanbau gut geeignet. Die Saat läuft früher auf und die Ernte setzt früher ein. Böden, die frisch organisch gedüngt sind, sind für Erbsen ungeeignet. Sonst stellen sie keine großen Ansprüche. Die Bodenreaktion sollte normal bis leicht alkalisch, nicht unter pH 6 liegen. Erbsen sind magnesiumbedürftig, frische Kalkdüngung vertragen sie gar nicht. Als Vorfrucht kommt alles außer Erbsen und andere Hülsenfrüchte in Frage. Alle anderen Gemüsearten sind als Vorfrucht geeignet. Umgekehrt ist die Erbse als Vorfrucht für die meisten Gemüsearten gut geeignet, weil sie tief wurzeln, Nährstoffe aufschließen und Stickstoff sammeln. Das ist besonders förderlich für die Pflanzen, die als Nachfrucht gepflanzt werden (z.B. Blumenkohl, Chinakohl, Endivien, Grünkohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Spinat).

Aussaat: Hülsenfrüchte sollen nur alle sechs Jahre auf derselben Stelle stehen. Erbsen bevorzugen einen sonnigen Standort. Warmes Wetter bis zur Blüte wirkt sich besonders günstig aus. Schalerbsen vertragen als junge Pflanzen leichtere Fröste, kurzzeitig -4 bis -5°C, ohne Schaden, Markerbsen nicht. Wenn der Boden frostfrei und bearbeitungsfähig ist, Anfang bis Mitte März können die Schalerbsen ausgesät werden. Danach, ab Mitte März, können die Zuckererbsen und ab Mitte April die Markerbsen in den Boden (Bodentemperatur ab +8°C). Die Aussaat von Erbsen ab Mai ist möglich, bringt aber weniger Ertrag. Wenn man von Anfang März bis Ende April alle zwei Wochen Erbsen sät, hat man eine lange Erntezeit. Bei den letzten zwei Aussaaten kann man Sorten mit verschieden langer Reifezeit verwenden.
Bei der Aussaat von Erbsen ist zu beachten, dass je höher die Sorte wird, umso weiter muss der Abstand sein. Auf das Normalbeet (1,2 m) passen bis zu drei Reihen, also ein Reihenabstand von 30 cm. Alternativ kann man die Erbsen in zwei Reihen mit einem Abstand von 25 cm legen. Dann lässt man einen Abstand von 50 cm. So kann man bequem von beiden Seiten ernten. Ausgesät werden sie einzeln, in laufender Reihe. Die Samen werden in einem Abstand von 2 bis 4 cm in eine 3 bis 5 cm tiefe Aussaatrille gelegt. Danach drückt man die Samen mit der Harke senkrecht von oben fest und schiebt die Reihen zu. Nun wird noch einmal leicht angedrückt und gegossen. Deckt man die Aussaat mit Vlies ab, laufen die Keimlinge zügig und gleichmäßig auf.
Wenn man in der Nachbarschaft Tauben hat, sollte das Beet gut gesichert werden. Dazu kann man Netze verwenden, die ca. 5 cm über dem Boden gespannt werden. Wenn keine Gefahr durch Tauben besteht ist es angebracht gleich Reiser in das Beet zu stecken, damit die Erbsen daran hochranken können. Die Länge der Reiser richtet sich nach der Wuchshöhe der Erbsen. Alternativ kann Kaninchendraht entlang der Reihen aufgestellt werden.

Erbsen

Pflege und Ernte: Haben die Pflanzen eine Höhe von ca. 15 cm, werden sie angehäufelt. Stehen sie in Doppeltreihe wird nur von den Außenseiten angehäufelt. Das fördert die Standfestigkeit und unterdrückt die Wildkräuter. Der Boden soll durch regelmäßiges hacken locker gehalten werden. Ab Blüte und Hülsenbildung wird regelmäßig gegossen. Ab diesem Zeitpunkt benötigen die Pflanzen mehr Wasser. Das verlängert auch die Blütezeit. Sind die Körner in den Hülsen ausgereift, aber noch saftig, wird geerntet. Damit sollte man nicht lange warten, weil sie sonst an Geschmack verlieren.

Schädlinge und Krankheiten: Der Erbsenwickler, der Blattrandkäfer, der Erbsenkäfer und der Erbsenbladenfuß können Erbsen befallen.