Bauernhortensien [Hydrangea macrophylla]
Die Gartenhortensie (Bauernhortensie) stammt aus Japan. Zu dieser Bezeichnung zählt man die Sorten von Hydrangea macrophylla und verschiedene Hybriden (z.B. Hydrangea aspera). Die großblumigen Halbsträucher können bei uns bis zwei Meter hoch und breit werden. Sie sind bedingt winterhart. Sie blühen von Mai bis September, einige Züchtungen bis in den Oktober. Ihre Blütenfarben reichen vom reinen Weiß über Rosa bis zu Rot- und Blautönungen. Hortensien mit einer abgeflachten Blüte mit auffälligem Kranz nennt man Tellerhortensien. Gefüllt blühende Gartenhortensien werden auch als Ballhortensien angeboten. Das ist nicht korrekt, denn die Schneeball- oder Strauch-Hortensie [Hydrangea arborescens] ist eine Ballhortensie.
Die Bauernhortensie bevorzugt einen schattigen oder halbschattigen, nicht zu warmen, Standort. Nur in besonders ungünstigen Lagen kann sie sonnig stehen. Der Boden soll sandig bis lehmig, schwach sauer bis sauer, nährstoffreich, gut mit Humus versorgt und immer feucht sein. Hortensien sind kalkempfindlich. Gartenhortensien sind Flachwurzler, sie dürfen nicht tiefer eingesetzt werden, als sie vorher standen. Besonders junge Pflanzen müssen in der ersten Zeit nach dem Auspflanzen gut vor Sonne geschützt und ausreichend mit Wasser versorgt werden. Helle, warme Sommer und reichlich Niederschläge ergeben einen reichen Flor. Besonders bei großer Trockenheit müssen Hortensien gut gewässert werden. Dazu ist es günstig, wenn man um die Pflanzen Gießmulden zieht. Im Winter benötigen junge Pflanzen einen zusätzlichen Schutz.
Nach der Blüte bleiben die Blütenstände an der Pflanze. Weil sich die Blütenanlage der Bauernhortensie bereits im Vorjahr am einjährigen Holz entwickelt hat, werden ab Ende Februar/März nur die alten, vertrockneten Blütenstände direkt über einem intakten Knospenpaar abgeschnitten. Möchte man die Pflanze auslichten, läuft man Gefahr die Blüte zu reduzieren.
Die Frosttoleranz der Gartenhortensie ist je nach Züchtung unterschiedlich. Sie reicht von minus 5°C bis strengen Frost. Ältere Exemplare der winterharten Arten benötigen kaum Winterschutz. Selbst wenn sie bis zum Boden zurückfrieren treiben sie wieder gut aus, blühen dann aber nicht oder nur spärlich. Jüngere und etwas ungünstig stehende Pflanzen werden im Herbst mit trockenem Laub geschützt. Bei anhaltendem mildem Wetter im März treiben Gartenhortensien aus. Spätfröste können dem Neuaustrieb schaden. Da können Blätter und Blüten erfrieren. Es ist daher günstig die Pflanzen im zeitigen Frühjahr mit Fließ abzudecken.
Die einfachste Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. Im Juli werden junge Triebe ohne oder mit kleinen Blütenknospen in mehrere Teile mit je zwei Blattpaaren geschnitten. Das untere Blattpaar wird entfernt und die Blätter des oberen Paares werden um die Hälfte gekürzt. So verdunsten sie weniger Wasser. Die Triebabschnitte steckt man in Anzuchterde und wässert diese. Deckt man das Ganze mit Folie ab, hält sich die Feuchtigkeit länger. Es muss regelmäßig gelüftet und die Erde feucht gehalten werden. An einem warmen, schattigen Standort bewurzeln die Stecklinge zuverlässig.
Im Garten wachsende Hortensien sind nur wenig anfällig gegen Krankheiten und Insekten. Gelegentlich tritt Echter Mehltau auf. Auch kann es einen Befall mit Blattläusen und Dickmaulrüssler geben.
Sind die jungen Blätter gelblich mit dunkelgrünem Adern, ist ein Eisenmangel [Chlorose] wahrscheinlich. Hier hilft Rhododendronerde in den Boden einzuarbeiten und zusätzlicher Eisendünger.
Wenn sich während der Blüte die Farbe der Blüten ändert, liegt dies am Säure- bzw. Alkaligehalt des Bodens, der sich verändert hat. Ist der Boden basisch sind die Blüten eher rosa oder rot, ist die Erde sauer (niedrigem pH-Wert) erscheinen die Blüten eher blau. Die Blautönung kann man mit entsprechender Düngung, der Dünger muss pflanzenverfügbares Aluminium enthalten, verstärken. Einige, besonders weiße Züchtungen, reagieren aber nicht auf die Bodenreaktion.